Morgenstern
Cleo...
Irgendwann 1991 fanden wir auf unserer Terasse ein erbärmlich jammerndes Kätzchen, das kurz nach der Geburt von der Mutter verstoßen worden war. Natürlich versuchten wir dieses, wie so viele andere zuvor, zu retten und diesmal überstand es die ersten kritischen Tage. Schnell entspann sich das Problem, das mein Bruder und ich uns um das Tier stritten. Also nahmen wir ein zweites Kätzchen aus dem Wurf ins Haus. Jenes zuerst gerettete Tier wurde zu dem meines Bruders, der die Dame Jacky taufte und das zweite Kätzchen wurde wegen einer auffälligen Zeichnung auf der Stirn von mir Cleopatra genannt.
Sie wurde zu einer eigensinnigen Persönlichkeit (wie könnte es auch anders sein ;-) ) und strafte mich jedesmal, wenn ich ein paar Tage weg war, mit einer Woche Mißachtung. Wie oft ich sie im Arm hielt und in ihr Fell geheult habe, wenn meine jugendlichen Hormone mit mir durchgingen habe ich nicht gezählt, aber sie war mir immer eine treue Gefährtin. Bis Alfred kam. Erst machte sie immer einen beleidigten Bogen um ihn, doch irgendwann legte sie sich demonstrativ bei ihm auf den Schoß und ignorierte mich... Ob ich eifersüchtig war? Natürlich! Und wie!
Als wir im März 2004 heirateten und damit mein Auszug von zuhause anstand wusste ich, ich kann meine alte Dame nicht mitnehmen. Es fiel mir ziemlich schwer sie zurückzulassen, doch einer Katze, die ihr Leben lang raus durfte, nun eine geschlossene Wohnung zumuten? Dazu habe ich sie zu sehr geliebt. Schließlich trat im Juni Max in unser Leben und so fiel mir der endgültige Abschied von Cleo am 08.11.2004 etwas leichter. Dennoch stehen mir jetzt, wo ich das schreibe die Tränen in den Augen. Doch sie hatte ein erfülltes und glückliches Leben und wenn es einen Katzenhimmel gibt ist sie sicher dort.



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Zwischen den Zeilen findet man Hinweise, doch selten die Wahrheit
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